Montag, 22. April 2013
Schwangerschaft
Was macht man mit einer jungen Mittzwanzigerin, die sich in einer versteckten Dreiecksbeziehung befindet und sich nun von einem der Herren hat schwängern lassen....?

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mit ihr zum
frauenarzt gehen oder zur schwangerschaftsberatung.

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Wollen wir mal hoffen, Du bist kein Teil des Dreiecks? Dann schlage ich vor: Trösten, stärken, Mut machen und sie so gut es geht in ihren eigenen Entscheidungen begleiten.

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Ich bin nur beruflich involviert, aber es handelt sich nicht um einen einfachen Fall, auch wegen der Handicaps aller Beteiligten.
Meine erste Sorgen galt allerdings eher der allgemeinen Nichtbeachtung, die in solchen Fällen von eigentlich zuständigen Stellen an den Tag gelegt wird. Es gibt ja soviel anderes zu tun. Auch der moralische Aspekt trägt da viel zur Verdrängung bei. Und ich kenne mich mit dem Procedere bei betreuten Personen in solchen Fällen nicht so gut aus.
Sicherlich hab ich das Mädel erst mal versucht aufzufangen, ihr Pro Familia und den Doktor ans Herz gelegt und gesagt, sie soll auf ihren Bauch hören und nicht auf die Stimmen der anderen. Wobei es - wenn sie wirklich auf ihren Bauch hört (sie möchte das Kind gerne) - es mehr als kompliziert und schwierig wird und sie da ohne kompetente Hilfe (die ich nicht organisieren kann) ziemlich aufgeschmissen ist.
Die gesetzliche Betreuung hat gerade gewechselt und ich weiß nicht, wie fit die ist; die psychosoziale Betreuung hat auch mit einem der beiden Herren zu tun und ist ziemlich redselig und moralisch 100%ig drauf; der Sozialdienst ist zeitlich überfordert und die Dame hat schon einiges auf dem Kerbholz, so dass da eine freiwillige und herzliche Hilfe eher nicht wahrscheinlich ist und letztendlich darf ja im Moment keiner davon wissen, weil es ja zwei Männer sind, die sich die Damen teilen und keiner vom anderen weiß. Und als ob es nicht noch doller geht: beide Männer haben unterschiedliche Hautfarben. ;-). Also funktioniert die Variante Kuckuckskind nicht.
Dann gibt es noch das Jugendamt, die Unterhaltfrage und eine eigene Wohnung müsste auch noch her....
Also ziemlich vertrackt....

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Uff, klingt nach einem Brocken. "Sich die Dame teilen...", naja. Sie hat ja sicher auch ihren Anteil und wird nicht nur geteilt wie ein Stück Kuchen. Das aber nur am Rande.

Faktisch ist das Verfahren ja eigentlich klar: Entscheiden, ob oder ob nicht Kind (wobei es ja in die Richtung tendiert, dass sie es behalten wird), und danach Vaterschaftsfeststellung (was sich in dem Fall auch leichter gestalten wird als in anderen). Kuckuckskind ist 'ne ganz blöde Variante, das geht gar nicht. Dass der soziale Hintergrund so kompliziert ist, war mir natürlich nicht klar.

Bist Du an irgendeine Art Schweigepflicht gebunden? Und wie sehen die Handicaps aus (falls ich da nicht zu neugierig bin)? Wichtig ist ja in erster Linie, dass im Sinne des Kindes gehandelt wird, aber wenn weder Mutter noch Vater wirkliche Verantwortung übernehmen können, wird's schwierig.

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Ich bin schon an eine Schweigepflicht gebunden, also Namen sind tabu, auch in der abgekürzten Version und es handelt sich um Menschen mit geistiger Einschränkung, aber im gemäßigten Bereich. Erbkrankheiten sind nicht zu erwarten, es sei denn Minderintellekt wäre vererbbar, was ich nicht glaube. Hier resultieren die geistigen Defizite eindeutig aus mangelnder Fürsorge, miserablen Verhältnissen im Elternbereich und Bildungsversagen in der Schule.
Diese Menschen werden nie eine Berufsausbildung machen können, weil Ihnen dafür einfach die Fähigkeit fehlt, anspruchsvolle Texte zu erfassen und sich schriftlich auszudrücken. Aber sie verstehen ein Handy besser zu bedienen als ich und Facebook haben sie auch drauf.

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Minderintellekt ist nicht vererbbar!
Sagte mein Professor für Heil- und Sonderpädagogik an der Uni vor einem Jahr immer wieder.

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O weh, das ist ja eine verfahrene Situation. Ich selbst habe auch mal eine junge Frau mit einer Minderbegabung betreut, deren größter Wunsch es war, Kinder zu bekommen. Sie hat dann auch tatsächlich zwei Kinder bekommen, um die sie sich mit diversen staatlichen Hilfsangeboten – Vollzeitkindergarten/Krippenplatz, Frühförderung, PPM, Hauswirtschaftshilfe und rechtliche Betreuung, „relativ“ gut kümmert. Ich hatte behutsam versucht, ihr immer wieder klarzumachen, welch hohe Verantwortung es beinhaltet, Kinder zu erziehen, aber ihr Wunsch war so groß, dass sie darin unbeirrbar war.

Ich kann mir im Falle der von Dir betreuten Frau momentan nichts anderes vorstellen, als auch den Versuch zu unternehmen, ihr aufzuzeigen, was die Verantwortung für ein Kind bedeutet. Allerdings schätze ich das Resultat nicht viel anders ein, als bei der von mir betreuten jungen Frau. Der Wunsch wird wahrscheinlich stärker sein als die Bedenken. Letztendlich muss übrigens eine Minderbegabung nicht heißen, dass jemand keine gute Mutter ist. Dies habe ich ebenfalls schon selbst mitbekommen, als eine junge Klientin (innerhalb einer Beratungstätigkeit im Arbeitsamt) schwanger wurde und das Kind auch bekommen hat. Obwohl sie zuvor schon mit sehr leichten beruflichen Tätigkeiten trotz großen Einsatzes völlig überfordert war, gelang ihr die Erziehung und Umsorgung eines Kindes spielend.

Die Tatsache, dass sich Deine Klientin in einer Dreiecksbeziehung befindet, würde ich nicht überbewerten, denn wie viele Beziehungen, die als ganz „normale“ und durchaus auch harmonische Zweierbeziehungen begannen, gehen irgendwann in die Brüche und die Mutter (meistens ist es nun mal die Mutter) steht mit der Verantwortung meist mehr oder weniger allein da.

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Ich denke, sie wird es schaffen. Sie hat sich bisher von allen Beteiligten (Dreierbeziehung) immer als die Stärkere erwiesen, die auch in ihrem Rahmen schon ziemlich selbstreflektierend ist. Von daher ist nur der Organistionsaufwand derjenige, der einen erstmal immer an die Wand fährt. Die Schwangerschaft ist vom Arzt bestätigt, nun läuft ein Vaterschaftstest - für alle Fälle und wir suchen schon nach einer neuen Wohnung für sie im ambulanten Wohnen, um sie aus dem Schußfeld der Konkurrenten zu nehmen.

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